22
Баллы
жюри
4
Баллы
читателей

Tür in der Altstadt (Конкурсное задание: Дверь в Старом Городе)

…Robert kannte die schmalsten Gasser der Altstadt wie seine fünf Finger. Nun schlenderte er zu einem hohen Universitätsturm. Er verabredete sich dort mit seinem Vater. Um punkt fünf. Robert war wie immer ein bisschen spät, er eilte zum Treffpunkt, als sein Schuhband sich öffnete. Es gibt ja diese blöde Art von Schuhbändern die sich ständig öffnen. Robert beugte sich und sah plötzlich eine Tür. Das war sehr seltsam. Früher hat er diese nie bemerkt. Vielleicht weil sie sehr klein war. Nur halb so groß wie er. Eine echte Tür mit einer Schmiedeeisernen Polsterung. Robert wusste selber nicht wieso er an dem schweren Türring zog, aber die Tür öffnete sich quietschend. Eine schmale Treppe führte in einen dunklen Keller.
Sicherlich war Robert nicht so ein Dummer, der überall, wo er nicht sollte, eindringt. Aber es gibt im Leben Momente, wenn man versteht dass man nicht so einer ist, aber trotzdem eindringt. Kurz gesagt, stieg Robert auf die vier und krabbelte rein.
Ehrlich gesagt, hat er sich bereits ein Kätzchen erfunden. Also auch wenn er dort jemanden trifft, würde er sagen können, dass er in diesem Keller sein Kätzchen sucht.
Aber es sah so aus, als wäre da unten eh niemand. Und es war auch wirklich niemand unten. Ungefähr zweihundert Jahre lang.
Die Treppen waren klein und genutzt. Ein Paar mal rollte Robert beinahe runter. Es roch nach Feuchtigkeit und Pilzen. Der Junge schauerte ein wenig und blickte zurück. Der schmale Lichtstreifen war schon weit entfernt.
Wow, so ein Keller! Danach bog die Treppe nach rechts und bald wurde es komplett dunkel. Robert machte sein Handy an und beleuchtete niedrige, steinerne Gewölbe, bewachsen mit Moos und der Blidschirm wurde dunkel. Der Akku war leer. Pünktlich, wie immer! Aber dafür endete auch gleich die Treppe und ein langer Korridor stand vor.
Robert legte eine Hand auf die Wand, damit falls der Tunnel sich spaltet, er immer links geht. Er las, dass dies beim Labyrinth knacken die Regel der „linken Hand“ funktioniert. Wenn man immer auf einer Seite bleibt, dann verläuft man sich nicht. Aber die Regel war in seinem Fall nicht nötig, denn der Tunnel ging gerade, wurde bloß immer enger. Auf einmal fing es an nach Meeresalgen zu riechen. Sicher sind hier Algen? Bis zum Meer sind doch dreihundert Kliometer!
Papa wir sich sicher ärgern. Aber das ist nicht wichtig. Einen unterirdischen Gang zu finden-das passiert vielleicht ein Mal im Leben. Das Zeitgefühl wurde komisch. Vielleicht ist eine Stunde vergangen, vielleicht nur fünf Minuten. Und was, wenn dieser Tunnel unendlich ist? Die Wände sind irgendwie komisch, ähneln nicht mehr einem steinernem Keller, sonder eher einer echten Hölle.
Oh, er hat angefangen die Wände zu sehen! Das deutete auf eine Lichtquelle.
Ja, es wurde definitiv heller.
Plötzlich fing der Gang an rauf zu gehen. Unerwartet sah er durch irgendwelche Äste den Himmel. Da ist schon der Ausgang! Robert kletterte durch stachelige Gebüsche; vor ihm lag eine joche Sanddüne, mit seltenem, rauen Gras bewachsen.
Hinter ihr erkannte man ein gleichmäßiges Rauschen, als führe daneben ein Zug. Rundherum wuchsen Hagebutte Büsche und junge Kiefern.
Robert kletterte die Düne rauf und sah das Meer. Es war riesig. Meermeermeer. Robert lachte. Der Wind zerzauste seine Haare und warf Sand in sein Gesicht. Starke Wellen fluteten die Ufer und umwarfen runde Steinchen.
Auf der Dünne daneben stand ein großer, schmutzig weißer Hund. Er hatte spitze Ohren, wie ein Wolf. Sie sah auch zum Meer und streckte lächelnd die Zunge aus. Außer ihnen gab es auf dem Strand niemanden. Robert pfiff, der Hund wandelte faul mit dem Schwanz, aber sah immer noch zum Meer. Einsinkend in den Sand, rannte Robert runter. Er hob ein Paar Steine auf und entwischte von der Welle, die aber kurz an seinen Schuhen leckte. Der Wind wehte auf Roberts Gesicht, während er auf das Meer herausschaute. Später umging er die Ufer und stoß einige Steine an. Aber auf einmal öffnete sich sein Schuhband wieder. Robert beugte sich, um diesen festzuziehen und wenn er die Augen hob, gab es das Meer gar nicht. Er stand immer noch auf der schmalen Gasse der Altstadt neben der bekannten Wand, doch das Türchen verschwand genauso. Robert drückte die Augen zu, schüttelte mit dem Kopf, öffnete die Augen…
„Bummmm!“, schlug die Glocke auf dem Universitätsturm. „Bummmm“, und wieder, und wieder und so fünf Mal. Was, hat es nur fünf Uhr?
Robert rannte doch auf ein Treffen mit dem Vater, als es fünf war! Das heißt, das alles war nicht echt? Alles eingebildet?!!
Robert schob die Hand die Tasche und ergatterte einen Meeresstein. Wahrscheinlich vom letzten Jahr übergeblieben. Er hat die Taschen voll mit Steinen. Es war nichts, alles eine Täuschung. Robert schütterte den Kopf und rannte schneller zum Turm.
…Und da sah er einen Hund. Einen schmutzig weißen Hund mit spitzen Ohren, wie ein Wolf. Der Hund blickte zu Robert und es kam so vor, als zwinkerte er dem Jungen zu. Und schüttelte die salzigen Tropfen Robert ins Gesicht ab.
Комментарии
Комментарий члена жюри: Анна Шибарова
15/02/2022
В целом, впечатление от работы хорошее!
Вход и регистрация в Папмамбук
Зарегистрироваться на Папмамбук

Введите имя и адрес вашей электронной почты, на который мы вышлем ваш личный пароль