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Kleiner Bruder

Natalie Ewdokimowa
Kleiner Bruder
Es gab mal in einer Familie zwei große und einen kleinen Bruder. Die großen Brüder halfen den Eltern immer- sie schrubbten die Böden, sie schälten die Kartoffeln, sie bügelten die Kleidung, sie schoben die Möbel- wenn dies nötig war… Der Kleine wiederum war geschickter: wenn man es wagte, ihn um etwas zu bitten- z.B.
„Könntest du bitte den Sessel beiseite schieben?“
Oder
„Könntest du bitte die Kartoffeln schälen?“, so antwortete er jedes Mal aufs Neue:
„Pah! Für diese Aufgabe habe ich zwei ältere Brüder!“
Wenn man ihn zum Essen rief, so blickte er zunächst die zwei älteren Brüder an, und dann sprach er:
„Nun gut, ich helfe.“
Und wenn es mal passierte, dass jemand den kleinen Bruder ärgerte, so schlug dieser niemals zurück.
„Warum auch?“, sagte er, wenn man ihn fragte, warum er das niemals tat. „Für diese Aufgabe habe ich zwei große Brüder.“
Sehr wahrscheinlich streitete sich deshalb niemand mit ihm- es war uninteressant.
Nach einer gewissen Zeit wurden die großen Brüder noch älter. Sie wuchsen, studierten, bekamen Kinder, ließen sich auf eine Arbeit einstellen.
Der kleine Bruder blieb so klein, wie er war. Er jagte, wie früher, mit den anderen Kindern auf dem Fahrrad durch die Straßen, rannte mit dem Fußball durch die Gegend…
Und wenn man ihn auf der Straße anhielt und fragte: „Wie lange noch? Nimmst du dir überhaupt vor, erwachsen zu werden?“, antwortete er nicht sofort.
Zunächst verfolgte er mit seinem Blick, wohin der Schmetterling geflogen war, welcher doch gerade eben aufgetaucht war.
Dann kratzte er sich an seiner sommersprossenübersäten Nase.
Dann durfte der Ball ein paarmal seine Hand spüren.
Und erst dann lächelte er und sagte:
„Warum auch? Dafür habe ich zwei ältere Brüder.“
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